Mein Vater – Eine wahre Geschichte

Mein VATER

Dies ist die wahre Geschichte, aus meiner Sicht der Ereignisse, am 19.07.2006, als ich meinen VATER fand.

Es war ein schöner Mittwoch Morgen, mein Vater ist um 5.30 UHR schon auf das Feld gefahren, ca. 1 Km von uns entfernt. Um 6.00 UHR bin ich aufgestanden. Habe gefrühstückt, und bin gegen 7.00 Uhr zu meiner Mutter ins Erdgeschoss gegangen.

Meine Mutter sagt, dass mein Vater schon lange Zeit zu hause sein sollte, ich beruhigte Sie. Und unternahm erstmal nichts. Ca. 15 Minuten später, sagte Sie wieder zu mir, es stimmt etwas nicht, jetzt bekam ich auch ein ungutes Gefühl, aber ich wollte auch noch keine Handlung setzen, ich wollte in den nahe gelegen Ort fahren. Ich bin ins Auto eingestiegen und wollte in Richtung Ort losfahren, aber etwas hat mich bewegt. Doch nach zu sehen, was da los ist. Und ich bin los gefahren, und kurz bevor ich ankam. Ist mir der Gedanke gekommen, jetzt finde ich meinen Vater tot auf. Ich kam also an, es stand der Traktor noch am Weg und auf der Wiese sah ich das, der Motormäher still stand, und mein Vater lag ein Stück weiter oben. Also ich musst noch den Traktor wegstellen, dass ich so schnell wie möglich zu ihm fahren konnte, den es waren doch noch fast 700 Meter bis zu ihm.

Er lag da einen Fuß aufgestellt, wie wenn man an einem schönen Sommertag einfach nur in der Wiese lag und die Seele baumeln ließ. Seine Augen waren halb geöffnet, und er hat auf den LIPPEN ein zufriedenes LÄCHELN.

Ich habe meine Frau angerufen, weil ich momentan ja nicht einmal die Notrufnummer wusste, und sagte: Ich habe meinen Vater gefunden und er atmet nicht mehr. Dann hat mich die Notrufzentrale zurück gerufen und hat mir Schritte gezeigt wie ich ihn beatmen konnte. Ich wusste das alles, aber in diesem MOMENT einfach nicht mehr. Es vergingen ca. 15 Minuten bis der Rettungswagen, der Gemeindearzt und der Rettungshubschrauber kam. Der Arzt war der erste bei ihm, und dann kamen der Notarzt, und versuchten noch einiges, aber es war zu spät.

Ich war wütende, frustriert, am Boden zerstört. Nacheinander ist der Hubschrauber, Rettungswagen, und Arzt wieder gefahren und ich bin bei ihm geblieben und wartete auf den Bestatter. Es dauerte natürlich seine Zeit bis dieser kam. Ich habe mich in dieser Zeit, einfach zu ihm am Boden gelegt, so nahe es nur ging, damit ich ihn spüren konnte. Sah in den Himmel, und dachte an die Zeit, die ich mit ihm hatte.

Es war dann auch noch mein Bruder da und einer meiner Neffen. Der Bestatter kam, lud ihn ein und wir fuhren zu uns nach Hause, wo meine Familie schon wartete. Um sich zu verabschieden. Ich habe mit meiner Nichte dann, alles organisiert, Pfarrer, Gemeinde und so weiter.

Und dann nach 4 Stunden kam die Zeit der Ruhe, ich brauchte diese, ich habe mich einfach zurückgezogen. Und nun kamen sie die Schuldgefühle, wärst du nur früher zurück gefahren, warum, warum nur. Aber dadurch das ich mich so intensiv, damit beschäftigt habe, wurde mir eines klar.

Ich habe nicht, dass RECHT IHM seinen TRAUM wegzunehmen, den er erzählte allen Menschen im Umfeld, wenn er mal sterben muss, dann würde er sich es im FINSTERGRABEN wünschen zu sterben.  So heißt der Ort an dem er gestorben ist. Er hat etwas geheimnisvolles, kraftvolles, unglaubliches an sich.

Und mir war auf einmal klar, ich MUSS IHN LOSLASSEN. Und es war als würde ein Stein von meinem Herzen fallen, denn durch das Loslassen, spürte ich IHN näher bei mir, als vorher. Er wird mich immer begleiten, er wird immer in mir sein, er wird von mir nie vergessen werden. Was bleibt ist: Die DANKBARKEIT, die FREUDE, dass ich ein Stück des Weges mit ihm gehen konnte.

Was ich mit dieser Geschichte sagen will ist eines:

LEBT EURE TRAUER, genau so wir Freude, aber lebt sie, und entlasst diese wieder, es wird nach einer gewissen ZEIT die FREUDE und  DANKBARKEIT überwiegen ein Stück des Weges mit ihm oder ihr gegangen zu sein. Die Zeit kann euch niemand nehmen.

Kennt ihr den Spruch: ” Es wird schon wieder gut?” Bitte was soll da wieder gut werden, wenn ein geliebter Mensch von uns geht. Was sich aber nach einer gewissen Zeit verändert ist das Gefühl. Es wandelt sich in Dankbarkeit und Liebe um und man hält den Verstorbenen in seiner Erinnerung fest.

Verbringt, soviel Zeit wie möglich mit euren geliebten Menschen, den die Schönen Augenblicke mit euren Kinder, Freunden, Eltern, Geschwister und so weiter, bleiben in eurem Herzen. Und wenn ihr das wisst, dass ein geliebter Mensch erst stirbt, wenn ihr ihn vergesst. Dann wisst ihr, er oder sie ist unsterblich.

DER AUGENBLICK JETZT IST REAL, gestern ist VERGANGENHEIT, morgen ist  weit weg. Aber jetzt in diesem Augenblick könnt ihr das Leben, die Freude, die Liebe, die Zuversicht, das Glück in euch spüren. Meine Erfahrungen habe ich in meinem ersten Buch niedergeschrieben.

NIMM DIR ZEIT FÜR DEINE TRAUER.

<